ARD-DeutschlandTREND: Europa

April 2014

Sonntagsfrage Europawahl: SPD und AfD stärker, Grüne und FDP schwächer

Sonntagsfrage Europawahl: SPD und AfD stärker, Grüne und FDP schwächer

Ansichten über die Europäische Union

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Direktwahl EU-Kommissionspräsident: Schulz knapp vor Juncker

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Sonntagsfrage Europawahl: SPD und AfD stärker, Grüne und FDP schwächer

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Ansichten über die Europäische Union

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Direktwahl EU-Kommissionspräsident: Schulz knapp vor Juncker

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Weiterhin klare Mehrheit für mehr gemeinsame Politik in Europa

Eine verstärkte europäische Integration ist der ausdrückliche Wunsch einer klaren Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Zwei von drei Bundesbürgern (65 Prozent) äußern die Ansicht, die europäischen Länder sollten künftig stärker als bisher zusammenrücken und mehr gemeinsame Politik betreiben. Lediglich 30 Prozent hielten es für besser, wenn die einzelnen Länder wieder mehr alleine handeln würden. Innerhalb der Parteianhängerschaften sprechen sich fast alle mehr oder weniger deutlich für mehr europäische Gemeinsamkeit aus. Ausnahme sind lediglich die Anhänger der AfD, von denen der überwiegende Teil für stärkere Eigenständigkeit der einzelnen EU-Länder plädiert. Der Wunsch nach stärkerer europäischer Zusammenarbeit ist wohl nicht zuletzt darin begründet, dass wir durch die EU in Europa sicherer leben (72 Prozent) und die Gemeinschaft gerade in Krisenzeiten einen besonderen Schutz bietet (68 Prozent). Sieben von zehn Bundesbürgern (70 Prozent) erwarten von der Europäischen Union, sie solle außenpolitisch stärker in Erscheinung treten. In gleichem Maße (71 Prozent) wird aber in Abrede gestellt, dass eine zentrale Voraussetzung dafür gegeben ist, nämlich Einigkeit zu zeigen und mit einer Stimme zu sprechen. Als Hindernis für mehr gemeinsame europäische Außenpolitik kommt nach Meinung von knapp der Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) der Umstand hinzu, dass die EU auf der internationalen Bühne nicht ernst genommen wird.

Die jüngsten Ereignisse um die Halbinsel Krim und der dadurch ausgelöste Konflikt mit Russland brachten, so die Einschätzung von 62 Prozent der Bevölkerung, für die EU auch einen positiven Effekt, weil er die Gemeinschaft wieder stärker zusammengeschweißt hat.
Deutliche Kritik wird mit Blick auf die Osterweiterung der EU in den letzten Jahren laut: Lediglich 38 Prozent glauben, dass die Aufnahme osteuropäischer Länder ein richtiger Schritt war, während es die Mehrheit von 56 Prozent lieber gesehen hätte, wenn er unterblieben wäre.

Sonntagsfrage Europawahl: SPD und AfD stärker, Grüne und FDP schwächer

Rund sieben Wochen vor dem Urnengang ist die Union weiterhin stärkste Kraft im Ringen um die 96 deutschen Mandate im Europaparlament. Fände die Europawahl bereits am nächsten Sonntag statt, würden sich wie im Vormonat 40 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die CDU/CSU entscheiden. Die Sozialdemokraten lägen zwar deutlich dahinter, können ihren Stimmenanteil gegenüber März aber um 2 Punkte auf nun 28 Prozent ausbauen. Zulegen kann auch die AfD, für die sich aktuell 6 Prozent (+1) der Wahlberechtigten entscheiden würden. Während die Linke stabil bei 7 Prozent liegt, müssen sowohl die Grünen (9 Prozent, -2) als auch die FDP (3 Prozent, -1) leichte Einbußen hinnehmen.

Alle anderen Parteien würden zusammen genommen 7 Prozent der Wählerstimmen erreichen (+/-0). Mit der Aufhebung der Sperrklausel für die Europawahl haben Parteien mit einem Stimmenanteil von 1 Prozent oder darunter Chancen auf einen Sitz im Europaparlament. Im DeutschlandTREND werden Parteien unter 3 Prozent nicht ausgewiesen, wenn sie nicht im Parlament vertreten sind. Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens ist der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich: Ein Anteil von 0,51 Prozent würde ebenso auf 1 Prozent gerundet wie ein Anteil von 1,49 Prozent. Zweitens gilt für die meisten nicht im Parlament vertretenen Parteien, dass sie üblicherweise erst unmittelbar vor der Wahl die Aufmerksamkeit der Wähler erreichen und mobilisieren können.
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.

 

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren

Stichprobe

Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)

Erhebungsverfahren

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl

1.006 Befragte
Sonntagsfrage: 1.506 Befragte

Erhebungszeitraum

31. März bis 01. April 2014
Sonntagsfrage: 31. März bis 02. April 2014

Schwankungsbreite

1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%
** bei einem Anteilswert von 50%

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