Mehrheit hat kein Vertrauen in Medien-Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt
Knapp zwei Drittel der Deutschen (63 Prozent) haben nur wenig oder gar kein Vertrauen in die Berichterstattung der Medien über den Ukraine-Konflikt. Nur von jedem Dritten (33 Prozent) wird sie als vertrauenswürdig beschrieben. Zum Vergleich: den Nachrichten über den Krieg des „Islamischen Staates“ trauen 42 Prozent, den medialen Informationen zum Lokführer-Streik eine Mehrheit von 54 Prozent.
Mangel an Vertrauen wird vor allem mit einseitiger Berichterstattung begründet
Das geringe Vertrauen in die Ukraine-Berichterstattung wird vor allem mit Einseitigkeit und fehlender Objektivität der medialen Darstellungen begründet (31 Prozent). Etwa jeder Fünfte (18 Prozent) geht von bewussten Fehlinformationen oder nicht realitätsgetreuen Darstellungen aus, 9 Prozent halten Berichterstattung oder Medien für (politisch) beeinflusst oder gar gesteuert. Weitere häufig genannte Gründe sind Verunsicherung durch widersprüchliche Informationen und Einschätzungen (6 Prozent) und die Vermutung, der Konflikt werde durch Journalisten übertrieben dargestellt und aufgebauscht (4 Prozent).
Auswirkungen auf allgemeines Medienvertrauen gering
Für die große Mehrheit der Deutschen (81 Prozent) ändert die Ukraine-Berichterstattung wenig an dem Grad an Vertrauen, das sie in die Medien setzen. 14 Prozent sprechen von einem Vertrauensverlust und nur drei Prozent sehen ihr Vertrauen gestärkt. Allerdings ist das Vertrauen in die „vierte Gewalt“ ohnehin geringer als in die drei Organe der Gewaltenteilung. Die Bevölkerung bringt Presse, Radio und Fernsehen mit aktuell 29 Prozent insgesamt weniger Zutrauen entgegen als dem Bundesverfassungsgericht (70 Prozent), der Bundesregierung (56 Prozent) oder dem Bundestag (52 Prozent).