Die gute konjunkturelle Situation trägt dazu bei, dass sich aktuell weniger Deutsche als gesellschaftliche Verlierer fühlen als noch vor vielen Jahren. Sahen sich 2009 unmittelbar nach der Finanzkrise 29 Prozent auf der Verliererseite der gesellschaftlichen Entwicklung, sind es aktuell 21 Prozent. Sechs von zehn Deutschen (61 Prozent) verorten sich dagegen aktuell auf der Gewinnerseite gegenüber 50 Prozent vor sieben Jahren. Überdurchschnittlich häufig sind Verlierergefühle bei Arbeitern (31 Prozent) und Geringverdienern (32 Prozent) anzutreffen. Benachteiligungsgefühle treten darüber hinaus stärker bei den Anhängern der Linken (34 Prozent) und der AfD (28 Prozent) zutage. Weitaus mehr ihrer Anhänger aber sehen sich jeweils als gesellschaftliche Gewinner.
Dass die so genannten neuen sozialen Medien jene Bevölkerungsteile besonders ansprechen, die sozial randständig sind oder aber neuen Parteien wie der AfD nahe stehen, zeigt sich gegenwärtig für Deutschland nicht. Jeder vierte Bundesbürger (25 Prozent) betrachtet politische Nachrichten auf facebook und twitter oder auch auf Internetblogs als glaubwürdig, sechs von zehn äußern Zweifel (60 Prozent). Das Urteil der AfD-Anhänger zur Glaubwürdigkeit der neuen sozialen Medien liegt im Bevölkerungsschnitt. Ebenso unterscheidet sich die Medienperspektive von Bürgern mit Verlierergefühlen nicht von denen, die sich auf der gesellschaftlichen Gewinnerseite wähnen.