Exit poll - Wie entsteht die Prognose am Wahltag zur Bundestagswahl?


Alle kennen sie: unsere 18 Uhr-Prognose am Wahlsonntag in der ARD. Aber wie kommen wir in so kurzer Zeit eigentlich zu so aussagekräftigen Daten?

Eine wesentliche Grundlage dafür bildet die repräsentative Nachwahlerhebung am Wahltag. Dazu wurde eine repräsentative Stichprobe mit insgesamt 560 Wahlbezirken in Deutschland ausgewählt, in denen am Wahltag unsere Korrespondenten eingesetzt werden. Die Auswahl der Wahlbezirke basiert auf einem komplexen Verfahren, dessen Ziel es ist, sowohl das alte als auch das aktuelle Wahlergebnis exakt widerzuspiegeln.

Im Rahmen der Wahltagsbefragung sprechen unsere Korrespondenten die Wählerinnen und Wähler nach Verlassen des Wahlraumes an und bitten sie, einen kurzen Fragebogen auszufüllen. Der ausgefüllte Fragebogen wird dann in eine blaue Box eingeworfen. Die Befragung zur Wahl ist freiwillig und anonym. Erfahrungsgemäß nehmen die Wähler sehr zahlreich an der Exit poll teil.
Alle Wähler werden auf dem Fragebogen nach Ihrer Wahlentscheidung sowie nach Alter und Geschlecht gefragt. Ein Teil der Wähler bekommt einen etwas längeren Fragebogen mit zusätzlichen Fragen zu soziodemographischen Merkmalen und wahlentscheidenden Aspekten. Regelmäßig melden unsere Korrespondenten telefonisch die Ergebnisse der Befragung in unsere Datenzentrale. Auf der Basis dieser Befragungen entsteht die Prognose, die um 18 Uhr in der ARD präsentiert wird. Darüber hinaus sind die Daten der Wahltagsbefragung Basis für eine Reihe weiterer Analysen des Wahlergebnisses (wie z. B. Wahlverhalten in Altersgruppen und Wählerwanderung).

Nach Schließung der Wahlbezirke melden uns unsere Korrespondenten schnellstmöglich die vorläufigen amtlichen Wahlergebnisse, die dort von den Wahlvorständen gezählt und bekannt gegeben werden. Diese fließen direkt in die Hochrechnungen der ARD ein.