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Verhältnisse in Deutschland – Entwicklung

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Verhältnisse in Deutschland – Gesellschaftliche Bereiche

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Bezahlung im Beruf

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Männer und Frauen in Deutschland

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Verhältnisse in der Welt

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Verhältnisse in der Welt – Entwicklung

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Deutschland und eine gerechte Welt

Deutschland und eine gerechte Welt

Vier von zehn Bürgern (39 Prozent) haben den Eindruck, dass die Verhältnisse in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren insgesamt ungerechter geworden sind. Nur 15 Prozent vertreten die gegenteilige Ansicht, der zufolge es in Deutschland gerechter zugeht, vier von zehn (42 Prozent) sehen für die letzten zehn Jahre keine wirkliche Veränderung.

Bei der Betrachtung verschiedener Bereiche ergibt sich ein differenziertes Bild. Sechs von zehn (59 Prozent) sehen den Zugang zu guter Bildung in Deutschland alles in allem gerecht geregelt. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) vertritt die Ansicht, dass man in Deutschland durch die Justiz und vor Gerichten gerecht behandelt wird. Nüchterner fällt dagegen insbesondere das Urteil in Fragen der Generationengerechtigkeit sowie der Einkommensverhältnisse aus: Die Lastenverteilung zwischen Jungen und Alten bezeichnet nur jeder Dritte (34 Prozent) als gerecht. Ebenso viele (34 Prozent) halten die Verteilung von Löhnen und Gehältern für ungerecht.

Dieser Blick auf die allgemeinen Einkommensverhältnisse ist vielfach nicht identisch mit der Bewertung des eigenen Einkommens. Auch wenn immerhin etwa vier von zehn Erwerbstätigen (37 Prozent) die eigene Bezahlung als zu schlecht kritisieren, überwiegt bei den Berufstätigen mit 57 Prozent durchaus der Eindruck einer alles in allem angemessenen Bezahlung. Eindeutig negativ fällt freilich das Einkommensurteil der ostdeutschen Erwerbstätigen aus. Von ihnen bewertet jeder Zweite (50 Prozent) sein aktuelles Einkommen als zu schlecht. Im Westen kommt nur jeder Dritte (33 Prozent) zu diesem Urteil.

Ambivalent fällt die Einschätzung der Bürger in Frauen- und Gleichberechtigungsfragen aus. Fast die Hälfte (46 Prozent) geht davon aus, dass in Deutschland Frauen im Vergleich zu Männern gerecht behandelt werden. Etwa ebenso viele (51 Prozent) melden Zweifel an. Große Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern bestehen nach Ansicht der Bürger nach wie vor bei der Besetzung von Führungspositionen (57 Prozent) sowie bei den Löhnen und Gehältern (56 Prozent), aber auch bei der Absicherung im Alter (47 Prozent). Bei der Kinderbetreuung (37 Prozent) und der Verteilung der Hausarbeit (36 Prozent) konstatiert ein gutes Drittel größere Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Bei den Schul- und Bildungsabschlüssen machen dagegen nur wenige (13 Prozent) größere Differenzen aus. Abgesehen von der Kinderbetreuung und dem Bildungszugang stellen die Frauen durchweg größere Ungleichheiten fest als die Männer. Dies gilt insbesondere bei den Einkommen und der Besetzung von Führungspositionen.  

Trotz der Kritik an den einheimischen Verhältnissen sind sich die Bürger in der Bundesrepublik ihrer privilegierten Situation bewusst. So gilt die Welt insgesamt bei einer übergroßen Mehrzahl in ihrem aktuellen Zustand als ein ungerechter Ort (94 Prozent). Nur 5 Prozent vertreten die Ansicht, dass es global gerecht zugeht. Der aktuell kritisch bewertete Zustand der Welt wird als Ergebnis einer längeren negativen Entwicklung wahrgenommen: Vier von zehn (38 Prozent) sehen zwar für die letzten zehn Jahre keine wirkliche Veränderung. Jedoch sind in diesem Zeitraum nach Ansicht jedes Zweiten (49 Prozent) die globalen Verhältnisse ungerechter geworden. Nur jeder Zehnte (10 Prozent) konstatiert eine positive Entwicklung für die letzte Dekade.

Das Engagement Deutschlands für eine gerechte Welt beurteilen die Bürgerinnen und Bürger unterschiedlich: Die eine Hälfte (49 Prozent) würdigt den Beitrag Deutschlands für eine gerechte Welt als sehr groß (8 Prozent) bzw. groß (41 Prozent). Die andere Hälfte (49 Prozent) erkennt dagegen im Kampf für eine gerechte Welt eher einen kleinen (38 Prozent) bis sehr kleinen Beitrag (11 Prozent) Deutschlands.  

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren

Stichprobe

Repräsentative Zufallsauswahl

Erhebungsverfahren

Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl

1.412 Befragte (806 West / 606 Ost)

Erhebungszeitraum

11. bis 25. September 2018

Schwankungsbreite

liegt mit 95 prozentiger Wahrscheinlichkeit
bei einem Anteilswert von 5 Prozent bei unter 1,4 bzw.
bei einem Anteilswert von 50 Prozent bei unter 3,1 Prozentpunkten.

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