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Große Mehrheit der Bevölkerung für umfangreiche Maßnahmen gegen Kinderarmut

Deutsches Kinderhilfswerk

Gründe für Kinderarmut

Gründe für Kinderarmut

Aktivitäten von Staat und Gesellschaft zur Bekämpfung von Kinderarmut

Aktivitäten von Staat und Gesellschaft zur Bekämpfung von Kinderarmut

Möglichkeiten der Unterstützung von sehr einkommensschwachen Familien

Möglichkeiten der Unterstützung von sehr einkommensschwachen Familien

Möglichkeiten der Unterstützung von sehr einkommensschwachen Familien

Möglichkeiten der Unterstützung von sehr einkommensschwachen Familien

Mehr Steuern zahlen, um Kinderarmut zu bekämpfen

Mehr Steuern zahlen, um Kinderarmut zu bekämpfen

Der Erwerbsstatus von Eltern sowie politische Rahmenbedingungen werden von der Bevölkerung als die wesentlichen Einflussfaktoren auf das Wohl von Kindern in Deutschland eingeschätzt. Niedrige Einkommen durch prekäre Arbeitsverhältnisse (85 Prozent) sowie die besondere Situation von Alleinerziehenden (75 Prozent) werden als Hauptgründe für fehlendes Geld in Familien und damit auch als wichtigste Auslöser für Kinderarmut in Deutschland wahrgenommen.

Drei von vier Befragten (72 Prozent) meinen zudem, die Politik widme sich dem Problem Kinderarmut nur unzureichend. Ihre steigende Verantwortung ergibt sich nicht zuletzt aus der Erosion des familialen Zusammenhalts, den viele beklagen (61 Prozent). Vor allem ältere Befragte konstatieren aber auch eine Mitschuld von Eltern in einkommensschwachen Familien, die sich nicht ausreichend um das Wohl ihrer Kinder kümmern. Dass die wirtschaftliche Lage Deutschlands nicht gestatte, Kinderarmut zu bekämpfen, glauben nur vier von zehn der befragten Personen (39 Prozent).

Die Aktivitäten von Staat und Gesellschaft zur Bekämpfung von Kinderarmut in Deutschland werden nur von einem geringen Bevölkerungsanteil positiv bewertet. Drei von vier der Befragten (72 Prozent) sind der Ansicht, staatliche und gesellschaftliche Verantwortungsträger würden „eher wenig“ oder „sehr wenig“ tun, um Kinderarmut wirkungsvoll entgegenzutreten. Trotz differenzierter Sicht der Anhänger der verschiedenen Parteien kommen jeweils große Mehrheiten der politischen Lager zur Aussage, Staat und Gesellschaft engagierten sich hier zu wenig.      

            

Als Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut werden vor allem gefordert, einkommensschwache Familien und deren Kinder mit Lehrmittelfreiheit, kostenfreiem Essen in Schule und Kita und auch kostenfreien Beteiligungsmöglichkeiten an Bildung, Kultur und Sport sowie Ganztags-betreuungen in Schulen und Kitas zu unterstützen. In der Bevölkerung werden solche Maßnahmen der Kostenbefreiung als außerordentlich wichtig eingeschätzt. Sehr stark verbreitet ist auch die Forderung, in Schulen und Kitas mehr Fachkräfte und Sozialarbeiter einzusetzen, die sich um benachteiligte Kinder kümmern. 

Von Bevölkerungsmehrheiten werden außerdem eine Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze für Kinder und Erhöhungen des staatlichen Kindergeldes als wirksame Unterstützungen bewertet. Diese Möglichkeiten stufen die Befragten allerdings als vergleichsweise weniger erfolgversprechend ein als direkt zweckgebundene Unterstützungen in Schule und Kita. 

Alle diese Maßnahmen wären mit staatlichen Mehrausgaben verbunden. Zwei von drei Bürgern sind aber bereit, mehr Steuern zu bezahlen, wenn damit das Problem der Kinderarmut in Deutschland wirksam bekämpft würde. Gleichlautende Bekundungen gehen quer durch die politischen Lager, auch wenn sich Zustimmung mehr bei den Grünen- und SPD-Anhängern und weniger bei den Unions- und Linken-Anhängern findet.             

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren

Stichprobe

Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame

Erhebungsverfahren

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl

1.008 Befragte

Erhebungszeitraum

02. bis 04. Dezember 2013

Schwankungsbreite

1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%
** bei einem Anteilswert von 50%

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