Radikale Umwelt- und Klimaproteste finden bei den Bundesbürgern nur wenig Sympathien. So hält es aktuell nur jeder Achte (13 Prozent) für gerechtfertigt, Straßen und Verkehr zeitweise zu blockieren, um damit seinen Standpunkt beim Umwelt- und Klimaschutz zur Geltung zu bringen. 85 Prozent betrachten diese Protestform als nicht legitim. Zurückliegende Aktionen in verschiedenen deutschen Städten haben die öffentliche Wahrnehmung von Klimaprotesten offensichtlich negativ geprägt, die Unterstützung für Straßenblockaden hat sich im Vier-Jahres-Vergleich fast halbiert. Die überwiegende Ablehnung derartiger Aktionen besteht unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen sowie Wohnort. Auch die Anhänger der Grünen, denen Umwelt- und Klimaschutzziele so wichtig sind wie keiner anderen Wählergruppe, sind von Straßenblockaden mehrheitlich nicht überzeugt und stattdessen in ihrem Urteil gespalten.
Das bisherige Vorgehen der Justiz gegen die Teilnehmer von Klimaprotesten empfindet mehr als die Hälfte der Bundesbürger als nicht ausreichend. Ihnen sind die gegen Klima-Aktivisten verhängten Strafen nicht hart genug. Ein Viertel bezeichnet sie als angemessen, gut jeder Zehnte als zu hart. Die Grünen-Anhänger sind auch hier in ihrem Urteil gespalten. Gut vier von zehn von ihnen gehen die Strafen zu weit, ebenso viele bewerten sie als angemessen bzw. zu milde.