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Russland-Bild der Deutschen

ARD-Dokumentation "Russland, Putin und wir Ostdeutsche"

Acht Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind sich die Deutschen in der Bewertung Russlands im Grundsatz einig. Fast neun von zehn West- (88 Prozent) und auch drei Viertel der Ostdeutschen (77 Prozent) sehen in Russland aktuell eine Bedrohung für die Sicherheit in der Welt. Weniger einig sind sich West- und Ostdeutsche in der Bewertung der politischen Reaktionen auf den russischen Angriffskrieg. Während im Westen mit 70 Prozent eine klare Mehrheit die deutschen Sanktions-Maßnahmen gegen Russland als angemessen betrachten oder aber sogar Verschärfungen einfordern, ist es im Osten nur jeder Zweite (50 Prozent).

Zumindest ein Teil dieser Unterschiede im Russland-Bild scheint kulturell begründet zu sein. Danach gefragt, ob man sich mit Blick auf Kultur, Mentalität und Geschichte eher zu den USA oder zu Russland hingezogen fühlt, gibt in West- wie in Ostdeutschland zwar knapp jeder Zweite an, weder dem einen noch dem anderen Land besonders nahe zu stehen. Allerdings fühlen sich in Ostdeutschland mit 25 Prozent dreieinhalb Mal mehr Wahlberechtigte kulturell zu Russland hingezogen als in Westdeutschland (7 Prozent). In den alten Bundesländern wiederum stehen mit 42 Prozent beinahe zwei Mal so viele den USA nahe wie im Osten der Republik (23 Prozent).

Diese größere Russland-Nähe im Osten Deutschlands scheint auch die Sicht auf die Medienberichterstattung mitzuprägen. Während sechs von zehn Westdeutschen (57 Prozent) die Berichterstattung deutscher Medien über Russland als ausgewogen, wenn nicht sogar als zu positiv beurteilen, ist dies im Osten weniger als die Hälfte (45 Prozent).    

Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie, die für die ARD-Dokumentation "Russland, Putin und wir Ostdeutsche" erhoben wurden. Die Sendung wurde am 24.10.2022 in der ARD um 20:15 Uhr ausgestrahlt und ist auch in der ARD-Mediathek abrufbar.

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