Gemischte Bewertung des Vereinigungsprozesses
Die Frage, ob die deutsch-deutsche Vereinigung fair abgelaufen sei, beantwortet die Hälfte der Westdeutschen mit "ja". Weniger zustimmend sehen das die Ostdeutschen: Von ihnen sagen nur 40 Prozent, es sei ein fairer Ablauf gewesen. Auch das Zusammenwachsen von West und Ost in den 30 Jahren seit dem Mauerfall wird sehr verhalten positiv kommentiert – in beiden Teilen des Landes überwiegt die skeptische Sicht. Immerhin meint aber jeweils ein Drittel der West- und Ostdeutschen, die Verhältnisse zwischen ihnen hätten sich in den letzten zehn Jahren verbessert und nur Minderheiten äußern, sie seien jetzt schlechter.
Zufriedenheit mit der Demokratie in West und Ost unterschiedlich
Deutliche Unterschiede gibt es bei der Frage, wie zufrieden die Deutschen mit der Demokratie in ihrem Land sind: Während sich im Westen 59 Prozent der Befragten zufrieden äußern, überwiegt im Osten die Unzufriedenheit. 57 Prozent sagen hier, sie seien wenig oder gar nicht zufrieden mit der Demokratie. Jeweils Mehrheiten von West- und Ostdeutschen empfinden, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus die Demokratie und das friedliche Zusammenleben in Deutschland bedrohen. Auch die Frage, ob die Zuwanderung von Ausländern eine Bedrohung für Demokratie und Zusammenleben in Deutschland sei, beantworten West- und Ostdeutsche ganz ähnlich - und sind in dieser Frage jeweils gespalten: 42 (West) und 43 Prozent (Ost) empfinden den Zuzug von Menschen als bedrohlich, Mehrheiten von 51 (West) und 49 Prozent (Ost) sind nicht dieser Meinung.