CottbusTREND März 2018
Studie in der Stadt Cottbus im Auftrag des rbb
Flüchtlingsintegration: Zwei Drittel sehen Cottbus überfordert
Die brandenburgische Stadt Cottbus steht wegen Spannungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen seit geraumer Zeit in den Schlagzeilen. Die Aufnahme von Flüchtlingen wird in der Stadt von drei Vierteln (74 Prozent) als moralische Verpflichtung betrachtet, zugleich die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung jedoch mehrheitlich kritisch beurteilt (72 Prozent).
Mit Blick auf die Situation in ihrer Stadt besteht bei vielen Cottbussern ein Überlastungseindruck: Zwei Drittel sehen Cottbus mit der Flüchtlingsintegration überfordert. Eine Position, die auch bei den Wählern von Linken (52:41 Prozent) und Grünen (50:42 Prozent) überwiegt, besonders häufig aber von AfD-Anhängern (90 Prozent) und FDP-Wählern (79 Prozent) geteilt wird.
Die Haltung zu den in Cottbus lebenden Ausländern und Flüchtlingen teilt die Stadt sichtbar: Jeder Zweite vertritt die Meinung, es würden zu viele Ausländer in Cottbus leben, ebenso viele teilen diese Haltung nicht.
Gegenüber der letzten Landtagswahl von 2014, bei der die SPD stärkste Partei in Cottbus wurde, sind die Kräfteverhältnisse in der Stadt deutlich in Bewegung geraten: Bei einer Landtagswahl zum jetzigen Zeitpunkt würde die AfD in Cottbus 29 Prozent erzielen und stärkste Partei werden, gefolgt von der CDU, die auf 24 Prozent käme. Die Linke hätte 17 Prozent in Aussicht. Die SPD wäre mit 15 Prozent nur noch halb so stark wie im September 2014. Die FDP käme in Cottbus momentan auf 6 Prozent, die Grünen auf 5 Prozent.
Wahlberechtigte in Cottbus
Repräsentative Zufallsauswahl
Telefoninterviews (CATI)
1004 Befragte
21.-28. Februar 2018
liegt mit 95 prozentiger Wahrscheinlichkeit
bei einem Anteilswert von 5 Prozent bei unter 1,4 bzw.
bei einem Anteilswert von 50 Prozent bei unter 3,1 Prozentpunkten.
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