Baden-WürttembergTREND Oktober 2024

Repräsentative Studie im Auftrag des SWR und der Stuttgarter Zeitung

Zufriedenheit Landesregierung: Lob und Kritik halten sich die Waage

Die Landesregierung überzeugt aktuell knapp die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg mit ihrer politischen Arbeit
(47 Prozent; +1 im Vgl. zu Mai 2024), die andere Hälfte sieht die Leistung der Landesregierung hingegen kritisch (49 Prozent; -1). Das von Winfried Kretschmann geführte Kabinett kann damit weiterhin nicht an seine Zufriedenheitswerte der vergangenen Legislaturperiode anknüpfen.

Mehrheitlich Rückhalt findet die Landesregierung bei den Anhängern der Grünen (80:17 Prozent), sowie unter Anhängern der mitregierenden CDU, die die Landesregierung etwas verhaltener, aber mehrheitlich positiv beurteilen (64:35 Prozent). Auch die Anhänger der SPD kommen mehrheitlich zu einem wohlwollenden Urteil (62:35 Prozent). Bei den Anhängern der FDP (44:54 Prozent) überwiegt die Unzufriedenheit mit dem Regierungshandeln leicht, deutlicher im Lager des BSW (23:70 Prozent) und vor allem der AfD (7:89 Prozent).

Politikerzufriedenheit: Gut die Hälfte zufrieden mit Ministerpräsident Kretschmann

Ministerpräsident Kretschmann ist weiterhin der populärste Landespolitiker in Baden-Württemberg. Mit seiner politischen Arbeit ist aktuell eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg (56 Prozent) zufrieden; 37 Prozent äußern sich kritisch. Im Vergleich zu Mai gewinnt er leicht Ansehen (+2 Prozentpunkte) hinzu, an seine früheren Popularitätswerte reicht jedoch auch er nicht heran und überzeugt sichtbar weniger Wahlberechtigte als beim letzten Urnengang.

Bei der kommenden Landtagswahl 2026 will Winfried Kretschmann nicht mehr antreten. Seit längerem wird darüber spekuliert, wer die Grünen dann in den Wahlkampf führen wird. Ein Spitzenkandidat ist bisher nicht benannt, immer wieder fällt aber der Name des gebürtigen Bad Urachers Cem Özdemir. Mit der politischen Arbeit des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft sind in Baden-Württemberg aktuell 44 Prozent zufrieden, die andere Hälfte ist weniger oder gar nicht zufrieden (45 Prozent).

Auch die CDU hat ihren Spitzenkandidaten für die kommende Landtagswahl noch nicht offiziell benannt, als designierter Kandidat gilt Manuel Hagel, der vor knapp einem Jahr den CDU-Landesvorsitz von Thomas Strobl übernommen hat. Manuel Hagel ist es im letzten Jahr nicht gelungen, an Bekanntheit zuzulegen. Zwei Drittel (67 Prozent) kennen den CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzenden nach wie vor nicht oder können ihn nicht beurteilen. Bei denen, die sich ein Urteil zutrauen, halten sich Lob und Kritik in etwa die Waage (17:16 Prozent).

Auch die Spitzen der Landtagsopposition kämpfen weiterhin mit deutlichen Bekanntheitsdefiziten. Der Fraktionsvorsitzende der SPD Andreas Stoch ist einer Mehrheit der Wahlberechtigten (58 Prozent) nicht bekannt. Bei ihm überwiegt die Unzufriedenheit (17:25 Prozent). Ähnliches gilt für den FDP-Fraktionsvorsitzenden Hans-Ulrich Rülke, der 61 Prozent kein Begriff ist und überwiegend kritisch beurteilt wird (14:25 Prozent). Über Markus Frohnmaier, den Landesvorsitzenden der AfD, trauen sich mehr als drei Viertel (77 Prozent) kein Urteil zu. Auch in den eigenen Reihen wird er überwiegend kritisch gesehen.

Sonntagsfrage: CDU stärkste Kraft, Grüne auf niedrigstem Wert seit 2010

In der aktuellen landespolitischen Stimmung bleibt die CDU stärkste Kraft. Sie kann gegenüber Mai zwei Punkte hinzugewinnen und erreicht mit 34 Prozent den höchsten Wert im Baden-WürttembergTREND seit 2016. Die Christdemokraten können damit ihren Vorsprung auf die Grünen ausbauen, die deutlich an Wählerrückhalt verlieren (-4 Prozentpunkte) und mit 18 Prozent auf den niedrigsten Wert seit 2010 fallen. Die AfD hätte aktuell 16 Prozent in Aussicht. Sie kann im Vergleich zu Mai 2 Punkte hinzugewinnen und den Rückstand auf die Grünen verkürzen.

Die SPD kann sich auf aktuell 13 Prozentpunkte verbessern (+2 Punkte), die FDP müsste 2 Punkte abgeben und käme auf 5 Prozent. Auch die Linken-Abspaltung Bündnis Sahra Wagenknecht läge nach leichten Zugewinnen mit 5 Prozent momentan auf der Mandatsschwelle. Die übrigen Parteien kämen zusammengenommen auf 9 Prozent, darunter ist keine Partei mit mindestens 3 Prozent.

Außerdem im aktuellen Baden-WürttembergTREND: 

  • Grüne werden stärker als bei der letzten Landtagswahl als Verbotspartei wahrgenommen
  • Skepsis gegenüber Zuwanderung überwiegt
Kontakt
Anja Miriam Simon

Baden-Württemberg

Sonntagsfrage

Übersicht & Zeitverlauf

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte in Baden-Württemberg (ab 16 Jahren)

Erhebungsmethode

Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung

Fallzahl

1.166 Befragte
(684 Telefoninterviews und 482 Online-Interviews

Erhebungszeitraum

01. bis 08. Oktober 2024

Schwankungsbreite

2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent

© infratest dimap

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