HamburgTREND Januar 2025

Repräsentative Studie im Auftrag des NDR

Sonntagsfrage: weiter klare Mehrheit für SPD und Grüne

Bei einer Bürgerschaftswahl zum jetzigen Zeitpunkt könnten SPD (2020: 39,2 Prozent) und Grüne (2020: 24,2 Prozent) zwar nicht an ihre Ergebnisse von 2020 anknüpfen, hätten zusammen jedoch weiterhin eine sichere Mehrheit. Die SPD wäre mit 31 Prozent stärkste Kraft, gegenüber November kann sie leicht zulegen (+1). Gleiches gilt für die Grünen, die aktuell 22 Prozent (+1) in Aussicht hätten.
Anders als SPD und Grüne könnte die CDU bei einer Wahl zum jetzigen Zeitpunkt ihr Wahlergebnis von vor fünf Jahren (11,2 Prozent) deutlich verbessern. Im Vergleich zu November müssen die Christdemokraten an der Alster aber zwei Punkte abgeben und lägen aktuell bei 17 Prozent. Die AfD könnte mit derzeit 9 Prozent ihr Ergebnis von 2020 (5,3 Prozent) ebenfalls klar verbessern. Die Hamburger Linke würde ihr letztes Bürgerschaftswahlergebnis (9,1 Prozent) hingegen verfehlen und muss mit aktuell 5 Prozent (-1 zu November) um den Einzug in die Bürgerschaft kämpfen. Die FDP würde trotz leichter Zugewinne mit 4 Prozent (+1) an der Mandatsschwelle scheitern, gleiches gilt für das BSW mit unverändert 4 Prozent. Auf die restlichen Parteien entfielen momentan zusammen 8 Prozent der Stimmen.   

Künftige Koalitionen: Bestehendes Senatsbündnis am beliebtesten

Bei einem Wahlausgang gemäß der aktuellen Sonntagsfrage könnten SPD und Grüne nach dem 2. März gemeinsam an der Alster weiterregieren. Dies entspräche auch den Koalitionspräferenzen in der Stadt. Wenn es um die künftige Regierungsbildung geht, findet eine Fortführung des rot-grünen Senats unter SPD-Führung mit 51 Prozent den größten Anklang (-4 im Vergleich zu Januar 2020). Ein rot-grünes Bündnis unter SPD-Führung genießt dabei deutlich größere Sympathie als ein solches Bündnis unter Führung der Grünen, das von einem guten Drittel der Hamburger (37 Prozent; -3) positiv bewertet wird. 

Ein Zusammengehen von SPD und CDU wird ebenfalls von einem guten Drittel unterstützt (35 Prozent; +4). Ein Bündnis aus Grünen und CDU stößt auf erkennbar größere Skepsis als vor fünf Jahren und würde aktuell ein Fünftel der Hamburger überzeugen (20 Prozent; -10). Ähnliches gilt für eine Regierungskoalition aus SPD, CDU und FDP, die ebenfalls ein Fünftel positiv bewertet (20 Prozent; -8). Auf den geringsten Rückhalt stößt eine Jamaika-Koalition aus Grünen, CDU und FDP (12 Prozent, -11).  
 

Rot-grüne Senatsarbeit: Zuspruch überwiegt, aber geringer als 2020

Die Koalitionspräferenzen spiegeln eine mehrheitlich wohlwollende Bewertung der aktuellen Regierungsarbeit, auch wenn der rot-grüne Senat weniger überzeugt als am Ende der letzten Legislaturperiode. Zogen im Vorfeld der letzten Bürgerschaftswahl zwei Drittel der Wahlberechtigten (66 Prozent) eine positive Bilanz zur Senatsarbeit, äußert sich aktuell die Hälfte (53 Prozent) zufrieden. 42 Prozent kommen aktuell zu einem kritischen Urteil. Im Vergleich zum HamburgTREND im November letzten Jahres hat sich die Sicht auf die Senatsarbeit leicht verbessert
(+3 Prozentpunkte), im bundesweiten Vergleich liegt der Hamburger Senat im oberen Mittelfeld.
Mehrheitlich wohlwollend urteilen die Anhänger der beiden Senatsparteien SPD (86:12 Prozent) und Grünen (78:16 Prozent). In den Reihen der Oppositionsparteien überwiegt die Kritik an der Senatsarbeit. Die Anhänger der CDU sind überwiegend unzufrieden mit der Leistung des Senats (27:72 Prozent), die der AfD äußern sich zu weiten Teilen (15:79 Prozent) kritisch. Die Anhänger der Linken, die im November noch zu einem knapp positiven Urteil kamen, sehen die Arbeit des Senats aktuell ebenfalls mehrheitlich mit Skepsis (31:64 Prozent).

In der getrennten Bewertung der Regierungsleistungen der Senatsparteien schneiden die Sozialdemokraten (48:44 Prozent) besser ab als die Grünen (37:56 Prozent). Die Regierungsarbeit beider Parteien wird zugleich kritischer gesehen als vor fünf Jahren (jeweils -7). Während die Anhänger der Grünen die Arbeit ihres Koalitionspartners SPD mehrheitlich loben (58:32 Prozent), gilt dies umgekehrt nur bedingt. Unter Anhängern der SPD halten sich Lob und Kritik hinsichtlich der Leistung der Grünen im Senat in etwa die Waage (49:47 Prozent). 

Außerdem im aktuellen HamburgTREND:

  • Interesse an der Bürgerschaftswahl höher als vor fünf Jahren
  • Partei-Images: regierungsfähige SPD, zukunftsorientierte Grüne
  • Kompetenzen: SPD trotz Einbußen mit sachpolitischen Vorteilen
  • Politikerzufriedenheit: Tschentscher mit Abstand am populärsten  
  • Bürgermeisterwahl: klare Präferenz für Tschentscher 

Hamburg

Sonntagsfrage

Übersicht & Zeitverlauf

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte in Hamburg

Erhebungsmethode

Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung

Fallzahl

1.159 Befragte
(680 Telefoninterviews und 479 Online-Interviews)

Erhebungszeitraum

09. bis 13. Januar 2025

Schwankungsbreite

2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10%
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50%

© infratest dimap

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