Mecklenburg-VorpommernTREND Oktober 2024
Repräsentative Studie im Auftrag des NDR
Sonntagsfrage Landtagswahl: AfD mit Vorsprung vor SPD
Im September fanden in drei ostdeutschen Bundesländern Landtagswahlen statt. In Sachsen und Brandenburg wurden CDU bzw. SPD jeweils knapp stärkste Partei vor der AfD, aus der Wahl in Thüringen ging die AfD mit großem Vorsprung als stärkste Kraft hervor. Alle drei Bundesländer stehen vor veränderten Regierungskonstellationen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wäre eine Landtagswahl zum jetzigen Zeitpunkt mit einem Koalitionswechsel verbunden. Die SPD käme im Nordosten kaum verändert zum Frühjahr auf 22 Prozent (+1 zu Mai), die mit ihr in Schwerin regierende Linkspartei müsste mit unverändert 5 Prozent (+/-0) um den Parlamentseinzug kämpfen.
Stärkste Partei wäre in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin die AfD, die mit 28 Prozent (+2) gegenüber dem Frühjahr etwas zulegt. Die CDU hätte 19 Prozent (-2) in Aussicht und wäre damit etwas schwächer als zuletzt, gefolgt vom Bündnis Sahra Wagenknecht. Das BSW würde wie in Sachsen, Thüringen und Brandenburg auch in Mecklenburg-Vorpommern sicher ins Landesparlament einziehen, es käme momentan auf 14 Prozent (+4). Während sich das BSW zum Frühjahr verbessert, büßen die Grünen im Nordosten erkennbar ein. Sie kämen auf 4 Prozent (-4) und wären damit aktuell nicht mehr im Landtag vertreten. Alle übrigen Parteien lägen zusammen bei unverändert 8 Prozent, darunter auch die FDP. Eine Regierungsbildung in Schwerin gegen die AfD wäre bei einem solchen Wahlausgang allein in SPD-geführten Drei-Parteien-Koalitionen mit der CDU und unter Einschluss entweder von Linken oder dem BSW möglich.
Regierungszufriedenheit leicht gestiegen, aber Kritik überwiegt
Die bestehende Koalition aus SPD und Linken wäre entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage ohne Mehrheit. Dies spiegelt nicht zuletzt eine nur mäßige Bewertung der Schweriner Regierungsarbeit durch die Bevölkerung. 54 Prozent der Bürgerinnen und Bürger (-2) sind mit den Kabinettsleistungen im Bundesland unzufrieden. 43 Prozent der Wahlberechtigten (+3) in Mecklenburg-Vorpommern stellen der Schweriner Koalition ein positives Zeugnis aus, nur etwas mehr als im Frühjahr. Nach wie vor wohlwollend äußern sich die Anhänger der beiden Regierungsparteien SPD (85:14 Prozent) und Linkspartei (59:34 Prozent). Die Wähler des BSW sind in ihrem Urteil gespalten (49:49 Prozent). Die Anhänger der CDU (39:60 Prozent) äußern sich mehrheitlich, die der AfD (12:87 Prozent) wie gehabt deutlich kritisch.
Politikerzufriedenheit: Schwesig verteidigt Popularitätsvorsprung
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig überzeugt mit ihrer Arbeit momentan gut die Hälfte der Wahlberechtigten in Mecklenburg-Vorpommern (51 Prozent; +2) und damit ebenfalls etwas mehr als im letzten Mecklenburg-VorpommernTREND vom Mai. An ihre Zufriedenheitswerte zur letzten Landtagswahl reicht die SPD-Politikerin derzeit jedoch nicht heran. Zu ihrer Stellvertreterin im Schweriner Kabinett, Linken-Bildungsministerin Simone Oldenburg, äußert sich kaum verändert rund ein Viertel zufrieden (26 Prozent; -1).
Der Rückhalt für die Politiker der Schweriner Opposition bleibt auch aufgrund geringer Bekanntheitswerte hinter den Spitzen der Landesregierung weiter zurück. Zum FDP-Fraktionsvorsitzenden René Domke (15 Prozent, +2) äußert sich jeder Siebte, zu den Fraktionsvorsitzenden von CDU und AfD, Daniel Peters (12 Prozent; +3) bzw. Nikolaus Kramer (12 Prozent, +2) jeweils jeder Achte im Bundesland wohlwollend, die Kritik überwiegt bei allen drei Politikern. Zu Constanze Oehlrich, Grünen-Fraktionsvorsitzende seit April dieses Jahres, traut sich nur jeder Fünfte im Bundesland ein Urteil zu, sieben Prozent stellen ihr ein positives Zeugnis aus.
Außerdem folgende Themen im aktuellen Mecklenburg-VorpommernTREND:
- Kompetenzen: sichtbare Zweifel an Problemlösungsfähigkeiten der Parteien
- Wichtigste Probleme: Zuwanderung, Bildung, Wirtschaft
- Sonntagsfrage Bundestagswahl: CDU nur knapp hinter der AfD
Wahlberechtigte Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern
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