BremenTREND April 2023

Repräsentative Studie im Auftrag von radio bremen und der Nordsee-Zeitung

Sonntagsfrage: SPD vor CDU, FDP und BIW stärker

Am 14. Mai findet im Bundesland die Wahl zum Landesparlament statt. Zur letzten Bürgerschaftswahl 2019 musste sich die SPD im Bundesland erstmals den Christdemokraten geschlagen geben. Trotz ihrer Niederlage führte die SPD in den vergangenen vier Jahren erneut die Landesregierung in Bremen an, gestützt auf ein gemeinsames Bündnis mit Grünen und Linkspartei.

Bei einer Bürgerschaftswahl zum jetzigen Zeitpunkt lägen SPD und CDU im Bundesland dicht beieinander mit Vorteilen für die Sozialdemokraten. Die SPD würde aktuell mit 31 Prozent deutlich besser abschneiden als vor vier Jahren (24,9) und als stärkste Partei abschneiden.

Die CDU läge momentan mit 28 Prozent leicht über ihrem Ergebnis von 2019 (26,7 Prozent), allerdings nur auf Platz Zwei. Die Grünen würden ähnlich wie vor vier Jahren (17,4 Prozent) liegen und könnten momentan mit einem Stimmenanteil von 17 Prozent rechnen. Die im Senat mitregierende Linke, die 2019 ein zweistelliges Ergebnis (11,3 Prozent) erzielte, müsste sich auf Verluste einstellen und käme auf 7 Prozent. Die FDP könnte ihr altes Ergebnis im Bundesland mit aktuell 6 Prozent in etwa halten. Die Bürger in Wut (BIW) würden dagegen deutlich besser abschneiden als zur letzten Bürgerschaftswahl (2,4 Prozent) und hätten mit landesweit momentan 6 Prozent ein Bestergebnis in Aussicht. Alle übrigen Parteien kämen zusammen genommen auf 5 Prozent. Bei einem Wahlausgang entsprechend der Sonntagsfrage hätte der bestehende Senat weiterhin eine Mehrheit, eine Mehrheit für Rot-Grün wäre nach jetzigen Stand aber nicht ausgeschlossen.

Gegenüber der letzten Erhebung von infratest dimap vom März legt die SPD um 3 Punkte, die CDU um 1 Punkt zu, so dass sich die Sozialdemokraten von der CDU leicht absetzen können. Die beiden SPD-Koalitionspartner im Senat liegen leicht schlechter als zuletzt, die Grünen büßen 2 Punkte, die Linken 1 Punkt ein. Dagegen können sich die Liberalen im gleichen Zeitraum um 2 Punkte verbessern. Gestärkt zeigen sich ebenso die Bürger in Wut (BIW). In der Sonntagsfrage vom März, die vor der Entscheidung des Landeswahlausschusses zum Ausschluss der AfD erhoben wurde, bewegten sich die Bürger in Wut unter der Schwelle von 3 Prozent, ab der infratest dimap Stimmenanteile für Parteien ausweist. Die nunmehr von der Wahl ausgeschlossene AfD hatte im März noch 7 Prozent in Aussicht gehabt.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Zum einen legen sich immer mehr Wähler kurzfristig vor einer Wahl fest, zum anderen hat die Bedeutung der letzten Wahlkampfphase mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern durch die Parteien zugenommen.

Direktwahl Bürgermeister: jeder Zweite favorisiert SPD-Amtsinhaber, jeder Sechste CDU-Herausforderer

Die SPD kann zum bevorstehenden Wahlgang auf eine sichtbare Popularität des amtierenden Bürgermeisters setzen. Könnten die Wahlberechtigten in Bremen und Bremerhaven ihren Bürgermeister direkt wählen, würde die Hälfte (52 Prozent) für Andreas Bovenschulte stimmen. Frank Imhoff von der CDU, bislang Präsident der Bremischen Bürgerschaft, favorisiert jeder Sechste (17 Prozent). Maike Schaefer (5 Prozent) von den Grünen spielt in den Überlegungen der Wahlberechtigten zur künftigen personellen Besetzung der Regierungsspitze im Bundesland keine Rolle. Jeder vierte Wahlberechtigte (26 Prozent) kann oder will sich in dieser Frage nicht äußern.

Die SPD-Anhänger im Bundeland stehen mit 93 Prozent nahezu geschlossen hinter dem eigenen Spitzenmann. Für den SPD-Regierungschef sprechen sich ebenso die Anhänger der derzeitigen Koalitionspartner Linkspartei (67 Prozent) und Grüne (55 Prozent) aus. Andreas Bovenschulte strahlt zugleich in die Reihen der Opposition aus. Von den FDP-Anhängern favorisiert fast die Hälfte den SPD-Politiker (48 Prozent). Die CDU-Anhänger unterstützen mit 61 Prozent mehrheitlich Frank Imhoff, immerhin knapp jeder fünfte CDU-Anhänger (19 Prozent) zieht jedoch den derzeitigen SPD-Regierungschef auch an der künftigen Senatsspitze vor.

Außerdem im aktuellen BremenTREND:

  • Senatsarbeit: Knapp die Hälfte zufrieden, ein Drittel traut CDU-geführtem Senat bessere Lösungen zu
  • Probleme: Schule, Verkehr, innere uns soziale Sicherheit, Zuwanderung
  • Rückkehr zu Schulnoten wird begrüßt
  • Zwei Drittel gegen flächendeckendes Tempo 30
  • Wege zu einer attraktiveren Innenstadt

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Bremen

Sonntagsfrage

Übersicht & Zeitverlauf

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte im Land Bremen

Erhebungsmethode

Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung

Fallzahl

1.155 Befragte
(753 Telefoninterviews und 402 Online-Interviews)


Erhebungszeitraum

13. bis 17. April 2023

Schwankungsbreite

2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10%
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50%

© infratest dimap

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