Rheinland-PfalzTREND Dezember 2024
Repräsentative Studie im Auftrag des SWR
Ampel-Aus: fast die Hälfte der Rheinland-Pfälzer sieht Hauptverantwortung bei der FDP
Im Bund ist die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP Anfang November auseinandergebrochen. Seither regieren SPD und Grüne in Berlin in einem Minderheitskabinett. Die Verantwortung für das vorzeitige Scheitern des ersten Ampel-Bündnisses auf Bundesebene weisen die Wahlberechtigten in Rheinland-Pfalz (45 Prozent) wie auch deutliche Mehrheiten in den Reihen von SPD (82 Prozent) und Grünen (93 Prozent) am ehesten den Liberalen zu. Die FDP-Anhänger sehen die Schuld für das Ampel-Aus dagegen eher bei den beiden bisherigen Koalitionspartnern als bei der eigenen Partei.
Zweifel an allen Kanzlerkandidaten, Merz aber im Vorteil
Als Folge des Koalitionsbruchs in Berlin sind für Februar vorgezogene Bundestagswahlen geplant. Von den nominierten oder designierten Kanzlerkandidaten überzeugt auch in Rheinland-Pfalz keiner die Wahlberechtigten mehrheitlich. Friedrich Merz kann sich im Urteil der Bürgerinnen und Bürger jedoch etwas absetzen. Ihn halten knapp vier von Zehn (38 Prozent) für einen guten Unions-Kandidaten, Robert Habeck überzeugt ein Drittel der Wahlberechtigten (32 Prozent) im Bundesland als Grünen-Kanzlerkandidat, Alice Weidel betrachtet ein Viertel (25 Prozent) als gute Spitzenkandidatin der AfD. Olaf Scholz überzeugt als sozialdemokratischer Kanzlerkandidat jeden fünften rheinland-pfälzischen Wahlberechtigten (21 Prozent). Vor allem die Anhänger von AfD und Grünen (jeweils 91 Prozent) stehen vergleichsweise geschlossen hinter der eigenen Kandidatin bzw. dem eigenen Kandidaten. Merz überzeugt im Bundesland momentan sieben von zehn CDU-Anhängern (69 Prozent), Scholz sechs von zehn SPD-Wählern (60 Prozent).
Bundestagswahl: CDU mit Aussicht auf Platz Eins in Rheinland-Pfalz
Wenn bereits am Sonntag Wahlen wären, würde die CDU in Rheinland-Pfalz 35 Prozent erzielen. Sie würde ihr Ergebnis im Bundesland von vor gut drei Jahren deutlich übertreffen (24,7 Prozent). Zugleich könnte sie den 2021 verlorenen ersten Platz von der SPD zurückgewinnen. Die Sozialdemokraten müssten sich dagegen mit 19 Prozent auf deutliche Einbußen zur letzten Bundestagswahl (29,4 Prozent) einstellen. Die AfD läge mit derzeit 16 Prozent auf Platz drei und deutlich über ihrem letzten Bundestagswahlergebnis in Rheinland-Pfalz (2021: 9,2 Prozent). Die Grünen hätten ähnlich wie 2021 (12,6 Prozent) 12 Prozent in Aussicht. Das erstmals bei Bundestagswahlen antretende BSW hätte derzeit 4 Prozent in Aussicht, die FDP ebenfalls 4 Prozent. Die Freien Wähler kämen auf 3 Prozent, alle übrigen Parteien zusammen auf 7 Prozent.
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Wahlberechtigte in Rheinland-Pfalz
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