HessenTREND März 2023

Repräsentative Studie im Auftrag des HR

Sonntagsfrage: CDU vergrößert Vorsprung, Grüne vor SPD

Bei einer Landtagswahl zum jetzigen Zeitpunkt läge die CDU erneut vorn. Sie könnte aktuell mit einem Wähleranteil von 32 Prozent rechnen, 5 Punkte mehr als zur letzten Erhebung im Oktober vergangenen Jahres. Die Christdemokraten vergrößern in der Sonntagsfrage ihren Vorsprung auf ihre Wettbewerber und liegen zugleich besser als zum letzten Wahlgang von 2018. Zweitstärkste Kraft wären momentan die Grünen mit unverändert 22 Prozent (+/-0 zu Oktober). Die SPD büßt im gleichen Zeitraum 2 Punkte ein und hätte derzeit 20 Prozent in Aussicht.

Während CDU und Grüne aktuell mit einem besseren Ergebnis als 2018 rechnen könnten, läge die SPD derzeit etwa auf ihrem damaligen Stimmenniveau. Die übrigen Oppositionsparteien blieben hinter ihren damaligen Ergebnissen zurück. Die AfD würde derzeit 11 Prozent (-1 zu Oktober) erzielen. Die FDP müsste mit 5 Prozent (-1 zu Oktober) um den Landtagseinzug kämpfen. Die Linke würde momentan mit 3 Prozent (+/-0) klar an der Mandatsschwelle scheitern. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 7 Prozent (-1).

Hälfte ist mit schwarz-grüner Regierungsarbeit zufrieden

Am 8. Oktober dieses Jahres findet in Hessen die nächste Landtagswahl statt. Gut sechs Monate vor dem Wahltermin ist gut die Hälfte der hessischen Wahlberechtigten zufrieden mit der Arbeit des schwarz-grünen Regierungsbündnisses (52 Prozent; +3), 42 Prozent (-3) üben Kritik. Damit fällt das Urteil zur Regierungsarbeit leicht besser aus als im Herbst vergangenen Jahres. Mehrheitlich überzeugt sind von den Leistungen die Anhänger der beiden Koalitionsparteien. Aber auch jeweils die Hälfte der SPD- (54 Prozent) und FDP-Anhänger (49 Prozent) stellt der Regierungsarbeit von Schwarz-Grün im Bundesland ein gutes Zeugnis aus. In den Reihen der AfD (8:90 Prozent) überwiegt dagegen wie gewohnt die Kritik deutlich.

Arbeit der Landes-Parteien: CDU besser bewertet als Grüne und SPD

Die Ministerpräsidentenpartei findet für ihre Regierungsleistung aktuell etwas mehr Zuspruch im Bundesland als der kleinere Koalitionspartner. Gut vier von zehn Wahlberechtigten (42 Prozent) äußern sich wohlwollend zur Arbeit der CDU, 36 Prozent zu den Koalitionsleistungen der Grünen. Die Oppositionsarbeit der SPD im hessischen Landtag überzeugt knapp vier von zehn (38 Prozent). Die Leistungen der Liberalen beurteilt gut jeder Fünfte (22 Prozent) positiv. Die Oppositionsarbeit von Linken (12 Prozent) und AfD (10 Prozent) findet in Hessen jeweils bei etwa jedem Zehnten Unterstützung. Im Vergleich zur letzten entsprechenden Messung im HessenTREND vom Februar 2020 wird die CDU (-1) und die AfD (+/-0) kaum verändert bewertet. Während das Urteil zu Grünen (-12) und zur Linken (-14) wesentlich kritischer ausfällt als vor drei Jahren, wird die SPD (+7) erkennbar besser bewertet. 

Wichtigste Probleme: Schule, Zuwanderung, Verkehr

Die Problemwahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger im Bundesland hat sich in den vergangenen fünf Monaten in zwei Punkten wesentlich verändert. Die Energiepolitik, auf der Problemagenda der Hessen im Oktober noch an erster Stelle stehend, hat massiv an Bedeutung verloren. Nach 29 Prozent im letzten Oktober benennen aktuell noch 10 Prozent (-19 Prozentpunkte) energiepolitische Fragen als größte Herausforderung der Landespolitik. Gleichzeitig werden angesichts der aktuellen Flüchtlingszahlen Themen der Migration von den Hessen wesentlich häufiger genannt als zuletzt. Mit 22 Prozent (+10) der Nennungen zählt die Zuwanderung gemeinsam mit der Schul- und Bildungspolitik (25 Prozent; +4) und Verkehrsthemen (21 Prozent; +2) für die Wahlberechtigten aktuell zu den drei größten Herausforderungen im Bundesland. Jeder Sechste (18 Prozent; +3) thematisiert den Umwelt- und Klimaschutz als größtes Problem in Hessen, jeder Siebte hohe Mieten und fehlenden Wohnraum (14 Prozent; +3).

Flüchtlings-Aufkommen für 50 Prozent bewältigbar, für 43 Prozent nicht

Zuwanderung wird im Bundesland wieder vermehrt als ein Problem wahrgenommen, auch weil das derzeitige Flüchtlings-Aufkommen von Teilen der Bevölkerung als überfordernd gesehen wird. So äußern 43 Prozent der Wahlberechtigten Zweifel, dass die aktuelle Aufnahme von Flüchtlingen in Hessen bewältigt werden kann, 50 Prozent sind diesbezüglich zuversichtlich. Unterschiedlich fallen die Urteile unter den Anhängern der beiden Koalitionsparteien in Wiesbaden aus. Während eine große Mehrheit der Grünen-Anhänger (83 Prozent) davon überzeugt ist, dass die Aufnahme in Hessen bewältigbar ist, überwiegt in den Reihen der CDU eher die Skepsis (45:50 Prozent). Von den Anhängern der Landtagsopposition vertreten allein die SPD-Wähler (63 Prozent) mehrheitlich die Position, dass das derzeitige Aufkommen verkraftet werden kann. FDP- (32:55 Prozent), vor allem aber AfD-Anhänger (16:82 Prozent) sehen dies dagegen kritisch.

Außerdem finden Sie im aktuellen HessenTREND folgende Themen:

  • Bundes- und Landes-Hilfen für Flüchtlingsaufnahme nicht ausreichend
  • Parteikompetenzen: Vorteile für die CDU
  • Direktwahlfrage: CDU-Ministerpräsident Rhein vor Al-Wazir und Faeser
  • Gestärkter Wunsch nach CDU-geführter Landesregierung
  • Koalitionsbewertungen: kein Favoritenmodell  

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Hessen

Sonntagsfrage

Übersicht & Zeitverlauf

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte Bevölkerung in Hessen

Erhebungsmethode

Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung

Fallzahl

1.177 Befragte
(691Telefoninterviews und 486 Online-Interviews)

Erhebungszeitraum

07. bis 11. März 2023

Schwankungsbreite

2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent

© infratest dimap

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