HessenTREND September 2023

Repräsentative Studie im Auftrag des HR

Landesparteien: CDU im Vorteil

Am 08. Oktober findet die nächste Landtagswahl in Hessen statt. Rund vier Wochen vor der Wahltermin äußert sich die Hälfte der Wahlberechtigten im Bundesland positiv über die Arbeit der amtierenden Landesregierung. Aktuell sind 49 Prozent (-3) mit den schwarz-grünen Regierungsleistungen sehr zufrieden (3 Prozent) bzw. zufrieden (46 Prozent). Fast genauso viele (45 Prozent; +3) üben jedoch Kritik. Im Vergleich zum letzten HessenTREND vom März sind die wohlwollenden Bewertungen leicht rückläufig. Auch bleibt Schwarz-Grün hinter den eigenen Zufriedenheitswerten zur letzten Landtagswahl zurück. Vor fünf Jahren vergaben sechs von zehn (60 Prozent) im Bundesland gute Noten.

Wie die Gesamtsicht fällt auch die Einzelbewertung der beiden Wiesbadener Koalitionsparteien schlechter aus als noch im März. Ebenso bleibt das Urteil jeweils hinter den Werten von 2018 zurück. Mit den Regierungsleistungen der hessischen Christdemokraten sind 39 Prozent (-3 zu März) sehr zufrieden bzw. zufrieden, die Hälfte (51 Prozent) ist unzufrieden. Die Regierungsarbeit der Grünen bewerten 31 Prozent (-5) positiv, sechs von zehn äußern sich kritisch (31:61 Prozent). Allerdings können vor dem Wahlgang auch die Oppositionsparteien die hessischen Wahlberechtigten mehrheitlich nicht überzeugen: Die Leistungen der Hessen-SPD beurteilen 30 Prozent (-8) zustimmend. Die Arbeit der Liberalen im Landesparlament findet bei 19 Prozent (-3) ein positives Echo, die von AfD (15 Prozent; +5) und Linken (13 Prozent; +1) erfährt bei rund jedem Siebten Unterstützung. Gegenüber dem letzten HessenTREND vom März verbucht allein die AfD eine erkennbar bessere Bewertung.  

Politikerzufriedenheit: Al-Wazir ist beliebtester Spitzenkandidat

Das Urteil zu den Spitzen der Landesregierung fällt in Hessen besser aus als die Bewertung der Regierungsleistungen der beiden Koalitionsparteien. Zur Arbeit von Tarek Al-Wazir, der erstmals offiziell als Ministerpräsidentenkandidat antritt, äußern sich 44 Prozent (-6 zu Mai 2020) zufrieden, ein Drittel (34 Prozent) ist unzufrieden. Der Grünen-Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und stellvertretende Ministerpräsident ist damit wie schon 2018 der populärste Spitzenkandidat, verfehlt allerdings seinen damaligen Zustimmungswert (65 Prozent). CDU-Ministerpräsident Boris Rhein erhält von 39 Prozent der Wahlberechtigten gute Noten, während ihm 29 Prozent ein kritisches Zeugnis ausstellen. Über einen Amtsbonus verfügt er nach gut eineinhalb Jahren als Regierungschef somit nicht, das Ansehen seines Vorgängers zur letzten Landtagswahl, Volker Bouffier (2018: 57 Prozent), kann er nicht erreichen.

Anders als der CDU-Ministerpräsident und sein Stellvertreter von den Grünen ziehen die Kandidatinnen und Kandidaten der hessischen Opposition eher kritische Urteile auf sich. Dies gilt insbesondere für Nancy Faeser. Zwar verfügt die SPD-Spitzenfrau und Bundesinnenministerin über die größte Bekanntheit im Bundesland, ihr politisches Wirken findet allerdings nur bei einem guten Viertel Anerkennung (28:54 Prozent), zugleich überwiegen bei ihr die negativen Urteile deutlich. Die Spitzen der anderen drei Landtagsparteien, Robert Lambrou von der AfD (7:20 Prozent), Stefan Naas von der FDP (9:17 Prozent) und Elisabeth Kula von der Linken (7:14 Prozent), fallen im Urteil der Hessen deutlich zurück, auch weil sie mit beachtlichen Bekanntheitsproblemen kämpfen.

Außerdem finden Sie im aktuellen HessenTREND folgende Themen:

  • Direktwahl Ministerpräsident/in: Rhein hält Herausforderer auf Abstand
  • Wunsch nach CDU-geführter Landesregierung
  • Künftige Regierung: kein Modell überzeugt
  • Wichtigste Probleme:  Bildung, Zuwanderung, Mobilität, Klima und Umwelt
  • Kompetenzen: CDU mit größerem Sachvertrauen als die Wettbewerber
  • Sonntagsfrage: CDU mit deutlichem Vorsprung, SPD, Grüne und AfD Kopf-an-Kopf
  • Große Bedeutung der Bundespolitik

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Hessen

Sonntagsfrage

Übersicht & Zeitverlauf

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte Bevölkerung in Hessen

Erhebungsmethode

Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung

Fallzahl

1.170 Befragte
(687 Telefoninterviews und 483 Online-Interviews)

Erhebungszeitraum

05. bis 09. September 2023

Schwankungsbreite

2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent

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